Serge Lutgen
Stv. CEO

Scobag Anlagebrief

Das erste Halbjahr 2025 verlief an den Finanzmärkten überraschend robust, obwohl es eine Fülle geopolitischer und wirtschaftlicher Spannungen gab. Im April korrigierten die Aktienmärkte innerhalb weniger Tage um 10–15 %. Auslöser war der sogenannte „Liberation Day“ am 2. April, der den Beginn einer neuen Phase im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie dem Rest der Welt markierte. Die Zölle lösten nicht nur Marktvolatilität aus, sondern auch grundlegende Fragen über die Zukunft des globalen Handels. Gleichzeitig rückte die hohe US-Staatsverschuldung und zunehmende Zweifel am Dollar als sicherem Hafen in den Fokus. Die erratische US-Politik nagt am Vertrauen der Investoren und verursacht Angst vor einer Schuldenkrise.

Der Juni wurde vom Konflikt zwischen Israel und dem Iran dominiert. Wieder einmal hat sich gezeigt, wie schwierig es ist, auf geopolitische Ereignisse mit taktischen Anpassungen im Portfolio zu reagieren. Innerhalb weniger Tage schwankte die Stimmung von der Angst vor einem US-Luftangriff mit anschliessender Eskalation im Mittleren Osten zur Erleichterung über einen Waffenstillstand. Wie immer reagierten die Börsen innerhalb weniger Minuten mit starken Kursausschlägen in beide Richtungen, was taktische Anpassungen sehr schwierig macht.

Auch das dritte Quartal verspricht Spannung. Die politischen Einflüsse werden kaum nachlassen und im Juli und August äussern sich traditionell die gelisteten Unternehmen zum Geschäftsverlauf. Bis sich ein genaueres Bild der konjunkturellen Entwicklung zeigt, ist daher weiterhin mit einer erhöhten Schwankungsbreite an den Aktienmärkten zu rechnen.

Jahresperformance per 30.06.2025

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